ANBAUMETHODE „NO DIG“: SO ERSPARST DU DIR DAS UMGRABEN DES GARTENS

Den Garten umzugraben, erfordert stets eine Menge Kraft und Zeit. Bei der Anbaumethode mit dem Namen „No Dig“ soll genau das nicht erforderlich sein. Wie die Idee funktioniert und wie du das Konzept in deinem Garten umsetzen kannst, erfährst du hier.

Für den passionierten Hobbygärtner ist klar: Der Gartenboden muss regelmäßig gelockert und mit Sauerstoff versorgt werden. Die Anbaumethode „No Dig“ basiert hingegen auf einem ganz anderen Ansatz. Die Grundidee dahinter ist, dass der Anbau von Gemüse und Kräutern effektiver ist, wenn man so wenig wie möglich in den Boden eingreift. Anstatt den Boden umzugraben, führst du regelmäßig eine Schicht Kompost hinzu. Ein Dünger wird dadurch überflüssig. Doch wie funktioniert das genau und welche weiteren Vorteile bringt die Methode mit sich?

Diese Anbaumethode erspart dir das Umgraben des Gartens

Die Anbaumethode wurde durch den britischen Geografen Charles Dowding international bekannt. Die Philosophie hinter „No Dig“ ist, dass der Boden ein in sich geschlossener, lebender Organismus ist. Dieser funktioniert nach Annahme von Dowding am besten, wenn man ihn komplett in Ruhe lässt. Das Umgraben des Gartens würde nur das ökologische Gleichgewicht durcheinanderbringen. Und diese Vorteile hat die Methode:

  • Du sparst Arbeit und Zeit.
  • Es wächst weniger Unkraut. Unkraut-Wachstum gilt nämlich als Mechanismus des Bodens, damit dieser sich nach dem Umgraben selbst heilt. Wenn du den Garten seltener umgräbst, wächst nach Annahme von Dowding auch weniger Unkraut.
  • Du benötigst keinen Dünger.
  • Du musst weniger gießen.
  • Deine Ernte wird noch ertragreicher.
  • Regenwürmer können ungestört ihrer Arbeit nachgehen. Auch das wirkt sich positiv auf die Bodenqualität und die Ertragsmenge der Ernte aus.

Dowding ersetzt das Umgraben, indem er dem Boden einmal im Jahr Kompost zuführt. Die Kompostschicht liefert wichtige Nährstoffe und dient gleichzeitig als Mulch, welcher ebenfalls der Entstehung von Unkraut entgegenwirkt. Wissenschaftliche Studien gibt es zu „No Dig“ noch nicht. Dowding und andere Anhänger sind aber aufgrund eigener positiver Erfahrungen von der Methode überzeugt.

So legst du einen „No-Dig-Garten“ an

Wenn du „No Dig“ in deinem Garten ausprobieren willst, brauchst du übrigens nicht mal eine große Fläche. Selbst ein kleines Beet mit einer Größe von ein mal zwei Metern kann einen hohen Ertrag bringen. Und so funktioniert es:

Wähle zunächst einen geeigneten Standort aus. Als Untergrund eignen sich sowohl „nackte“ Erde oder Gras und selbst Unkraut stellt kein Problem dar. Achte lediglich darauf, das Beet nicht in der Nähe von großen Bäumen oder einer Hecke anzulegen. Diese sorgen nämlich für zu viel Schatten und ziehen zu viel Feuchtigkeit aus dem Boden. Wenn auf dem Boden viel Gras oder Unkraut wächst, verwendest du für die erste Schicht ein Stück unbedruckte Pappe.

Darauf schichtest du nun zehn bis zwölf Zentimeter Kompost. Dieser muss nicht vollständig zersetzt sein – auch grober Kompost, Holzhäcksel oder Laubkompost eignen sich hierfür gut. Für die oberste Schicht trägst du jetzt noch drei bis vier Zentimeter gut zersetzten, braunen Kompost auf. Wenn du keinen eigenen Kompost hast, kannst du diesen auch im Fachhandel erwerben.

Tipp: Gemüsepflanzen solltest du vorziehen, bevor du sie in das „No-Dig-Beet“ einpflanzt. Die direkte Aussaat im Beet würde wesentlich länger dauern und die Pflanzen anfälliger für Schädlinge machen.

Ab jetzt reicht es aus, wenn du das Beet einmal im Jahr mit einer zweieinhalb Zentimeter dicken Schicht aus neuem Kompost bedeckst. Am besten erledigst du das im Zeitraum zwischen der Ernte und dem Neubepflanzen der Beete.

Eine denkbar simple, aber geniale Anbaumethode. Hast du schon mal etwas von „No Dig“ gehört und es vielleicht selbst schon mal ausprobiert?

Quelle: utopia

Vorschaubild: ©IMAGO – Loop Images

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